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Ungarn III: Budapest die Zweite

12.-14.05.2016

Eigentlich wollten wir gestern morgen weiter fahren, am Abend vorher haben wir Mark von oneworldpedelectour getroffen und es kam wie es kommen musste: Nach dem einen oder anderen Bier im Restaurant auf dem Campingplatz haben wir entschieden, noch einen Tag dranzuhängen. Der Abend war eigentlich ganz lustig bis ein älterer Ungar, sichtlich angetrunken, zu unserem Tisch kam und eine politische Dikussion über Deutschland und den Islam begann. Wir sprechen allerdings nicht die gleiche Sprach, auch nicht politisch. Die Details ersparen wir euch.

Wir lernen: Lieber gleich gehen und gar nicht erst auf solch eine Diskussion einsteigen.

Davon lassen wir uns aber nicht die Laune verderben. Nachdem wir die letzen Tage mit Planung und Wartung verbracht haben und bspw. ein Paket mit überflüssig gewordenen Sachen nach Deutschland geschickt haben (teurer Spaß – war aber wirklich ein Spaß, ganz ohne Worte) und uns der Bartpflege (mit Nagelschere) und dem Hausputz gewidmet haben, gönnen wir uns noch mal Entspannung und Kultur.

An die Freiheit, einfach länger bleiben zu können, müssen wir uns noch gewöhnen. Wir werden aber schon entspannter und der selbstgemachte Druck viel zu fahren wird weniger. Insgesamt haben wir die letzten Tage viel über unsere Art zu reisen und unsere Erwartungen an die Tour nachgedacht. Es gibt so viele Arten eine solche Reise zu gestalten wie es Radreisende gibt, das zeigt sich bei Treffen unterwegs oder bei der Recherche auf Reisewebseiten wie unserer. Wir unterscheiden uns von vielen anderen Reisenden dadurch, dass für uns das Radfahren nicht Mittel zum Zweck, sondern wirklich Sinn und Zweck ist. Wir reisen nicht mit dem Rad, weil es die günstigste Art zu Reisen ist, sondern weil es für uns die natürlichste Art zu Reisen ist. Wir wollen das Ziel aus eigener Kraft erreichen (soweit möglich und sinnvoll). Nach einer sehr kurzen Etappe sind wir einfach nicht zufrieden, der Moment sich die warme Dusche und das kalte Radler wirklich verdient zu haben, ist unser Antrieb, für uns spielt die körperliche Erfahrung auf einer langen Fahrradreise eine wichtige Rolle. Wir haben Respekt und Bewunderung für Leute, die sich viel Zeit nehmen und langsam Reisen – auch das ist Radreisen. Wir versuchen da einen Mittelweg zu finden – und haben in Wien und Budapest auch richtig einen drauf gemacht 😉

Heute morgen dann der ernüchternde Blick aus dem Zelt, nach 3h Dauerregen waren die Wege so aufgeweicht, dass wir uns gedacht haben: Wo kann man es bei schlechtem Wetter am Besten einen Tag aushalten? Richtig: Budapest. So sind wir dann insgesamt eine Woche geblieben. Heute ist uns klar geworden, dass wir einfach Urlaub brauchten – das letzte Jahr war für uns ein aufregendes, wenn nicht das aufregendste, aber auch anstrengenste unseres Lebens (Studienabschluss, Hochzeit, Reisevorbereitungen, Wohnungsauflösung usw.) ohne, dass wir mal ausspannen konnten. Die Zeit in Budapest haben wir so verbracht, wie bei einem normalen Städtetrip, nur dass wir dann normalerweise nicht im Zelt schlafen. Deshalb gibt es heute nochmal nen paar Touristenfotos. Reisen ist halt kein Urlaub, auch wenn es manchmal so aussieht. Meist hat man weniger Freizeit als zu Hause, wenn nach 10h Radeln das Zelt endlich steht.

Für Serbien und den weiteren Verlauf sind wir jetzt sehr gut vorbereitet, nicht nur was die Ausrüstung angeht (die ja leichter geworden ist) sondern auch körperlich und mental.

In diesem Sinne freut euch mit uns auf das was kommt,

T+D

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